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10. Dezember 2021: Tag der Menschenrechte: Situation von Lesben in der Ukraine und Deutschland

10. Dezember 2021: Tag der Menschenrechte: Situation von Lesben in der Ukraine und Deutschland

Erfahrungen von lesbischen Frauen in der Arbeitswelt.

Berlin, 10.12.2021.

Im Rahmen des Projekts „Writing for Diversity – LGBT Issues in Cross-Border Journalism“ der deutschen Gesellschaft e.V. findet ein länderübergreifender Austausch zu queeren Themen im Rahmen des Programms „Östliche Partnerschaft“ des deutschen Außenministeriums statt. In einem multiperspektivischen Beitrag der Forscherin Fiona Löffel wurde auf der ukrainischen Plattform „GENDER Z“ die Sichtweisen von Lesben aus der Ukraine und Deutschland in Bezug auf ihr Lesbischsein in der Arbeitswelt geteilt. Simone Allard, Vorständin der Wirtschaftsweiber wurde hierfür ebenfalls interviewt. Die 52-jährige Beraterin und Coach hat ihre mehr als 30-jährige Berufs- und Karriereerfahrung aus dem deutschen Bankensektor mit eingebracht.

Der Beitrag befasst sich mit den Themen sexuelle Belästigung, Homofeindlichkeit und mit dem Arbeitsalltag von lesbischen und queeren Frauen. Die Situation für lesbische Frauen aus der Ukraine ist schwierig, denn auch wenn es seit 2015 die Diskriminierung von LSBTIQ+-Personen am Arbeitsplatz verboten ist, ist Homofeindlichkeit nach wie vor weit verbreitet. Rund 47 % der Ukrainer*innen haben laut aktuellen Umfragen eine negative Einstellung gegenüber queeren Menschen. Eine der ukrainischen Gesprächspartnerinnen beschreibt sexuelle und lesbenfeindliche Belästigung am Arbeitsplatz und schildert ein Gespräch, das sie mit einem männlichen Kollegen hatte, der ihr, nachdem er erfahren hatte, dass sie lesbisch ist, Sex anbot, um sie „normal zu machen“. Solche Aussagen sind für sie an der Tagesordnung.

„Anlässlich des Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember möchten wir auf die schwierige Situation von queeren Menschen und insbesondere lesbischen Frauen in der Ukraine aufmerksam machen. Jahrzehntelang wurden die sexuellen Minderheiten in der Ukraine ignoriert und es wurde sogar – wie in Russland – versucht, ihr Einstehen für gleiche Rechte als ‚,Propaganda‘ gesetzlich zu unterbinden. Gut, dass die Community dies mit viel Arbeit, Sichtbarkeit und Druck verhindern konnte“, beschreibt Allard die Situation in dem osteuropäischen Land.